Titel3

Vereinsgründung im Jahre 1927

In Kerßenbrock versammelten sich um die Jahreswende 1926/1927 bei Schmiedemeister Strob interessierte Bürger, um über die Gründung eines Schützenvereins in der hiesigen Gemeinde zu sprechen. Diese Gespräche führten zur Gründung des Schützenvereins Kerßenbrock, dem sich in kurzer Zeit Mitglieder aus Küingdorf, Wellingholzhausen und den umliegenden Ortschaften anschlossen.
Die erste Generalversammlung fand am 10. April 1927 statt. Die Niederschrift ist noch vorhanden, sie hat folgenden Wortlaut:
Der Vorsitzende eröffnete um 5 Uhr die Versammlung und hieß die Anwesenden herzlichst willkommen. Anwesend waren 46 Mitglieder. Es wurden sodann die Statuten verlesen, welche als sehr gut beachtet wurden und regen Beifall fanden. Darauf wurde das Festprogramm beschlossen und die vorgeschlagenen Offiziere und Adjutanten endgültig festgestellt. Eine kleine Vorübung sowie das Königs- und Preisschießen wurden besprochen. Eine Verdingung des Kuchenstandes mußte in einer halben Stunde als Höchstgebot angenommen werden. Um 6 3/4 Uhr wurde die Versammlung vom Vorsitzenden geschlossen.
Die in der Niederschrift angesprochenen Statuten sind leider nicht mehr vorhanden.

Am 27. April 1927 berichtete das Meller Kreisblatt über die Gründung des Schützenvereins und wies daraufhin, daß seit langen Jahren hier bereits ein Schützenverein bestanden habe, schon bevor man in Wellingholzhausen selbst einen solchen Verein gründete.
In einem weiteren Bericht des Meller Kreisblattes vom 09. Mai 1927 heißt es u.a.: „Im Jahre 1879 feierten die Kerßenbrocker auf der Gehrenbecker Wiese ihr erstes Schützenfest. König war damals ein Herr Buddelmann aus Wellingholzhausen. Geschossen wurde zu damaliger Zeit nach einem hoch aufgestellten Vogel, ein eigentlicher Schießstand war noch nicht vorhanden, hinter der Wiese lag vielmehr ein Wald, der die Kugeln auffing. Vom damaligen Präsidium lebt heute nur noch Herr Witte. Im Jahre 1880 war Lindhaus König und Frau Vorwald-Kerßenbrock Königin. 1881 war Herr Bartelsmann aus Schlochtern König und Frau Gehrenbeck-Kerßenbrock Königin. Danach feierten die Kerßenbrocker kein eigenes Schützenfest mehr und erst in diesem Jahr lebte das Fest durch die tatkräftige Arbeit der Herren Dreyer, Gehrenbeck und Bentlage wieder auf.”
Über die im Meller Kreisblatt genannten früheren Jahre sind Unterlagen nicht auffindbar. Auch Nachforschungen im Nieders. Staatsarchiv hatten keinen Erfolg. Niederschriften über Generalversammlungen aus der Zeit von 1927 bis 1939 sind nur noch spärlich vorhanden. Die letzte datiert vom 09.03.1930.
Die weiteren Niederschriften scheinen, aus welchen Gründen auch immer, aus dem Protokollbuch entfernt worden zu sein.
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